Hallo,
habe mir einen gebrauchten Chrysler Voyager gekauft von einem freien Händler und habe eine Woche nach dem Kauf einen Termin zur Inspektion beim Vertragshändler bekommen.
Dabei stellte sich heraus, dass die Bremsbeläge incl. Scheiben erneuert werden mussten, des weiteren musste ein Riemen und eine Spannfeder erneuert werden.
Die Kosten beliefen sich auf knapp 450 Euro.
Des weiteren wurde mir mitgeteilt, dass der Auspuff zwar noch dicht aber die äußere Schicht schon durchgerostet sei und er wohl innerhalb des nächsten halben Jahres abfallen würde.
Habe ich eine Chance den Reparaturbetrag für die Bremsen und den noch anfallenden Auspuff beim Verkäufer geltend zu machen??
Danke für eure Antworten
NagaSacki
Händlergewährleistung
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Hallo Nagasacki,
es kommt auf die "vertragsgemäße Beschaffenheit" an, mit anderen Worten, auf das, was im Kaufvertrag steht. Dazu hast Du nix gesagt.
Wenn dort nichts hilfreiches steht: bei einem 10 Jahre alten Voyager mit 200.000 km dürften die Schäden keinen, bei einem drei Jahre alten mit 30.000 km sehr wohl einen Mangel im Rechtssinn darstellen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich dazwischen und da steckt dann auch das Problem.
Einerseits solte ein seriöser Händler solch ein Auto selbstverständlich nur mit frischer Inspektion verkaufen.
Andererseits sollte auch der Laie wissen, dass Gebrauchtwagen nicht neu sind, immer auch verschlissene Teile aufweisen und nicht jedes verschlissene Teil einen Mangel darstellt.
Wenn Du Alter und Laufleistung und Preis mitteilst, kann man das vielleicht etwas besser einschätzen.
Gruß
Insider
es kommt auf die "vertragsgemäße Beschaffenheit" an, mit anderen Worten, auf das, was im Kaufvertrag steht. Dazu hast Du nix gesagt.
Wenn dort nichts hilfreiches steht: bei einem 10 Jahre alten Voyager mit 200.000 km dürften die Schäden keinen, bei einem drei Jahre alten mit 30.000 km sehr wohl einen Mangel im Rechtssinn darstellen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich dazwischen und da steckt dann auch das Problem.
Einerseits solte ein seriöser Händler solch ein Auto selbstverständlich nur mit frischer Inspektion verkaufen.
Andererseits sollte auch der Laie wissen, dass Gebrauchtwagen nicht neu sind, immer auch verschlissene Teile aufweisen und nicht jedes verschlissene Teil einen Mangel darstellt.
Wenn Du Alter und Laufleistung und Preis mitteilst, kann man das vielleicht etwas besser einschätzen.
Gruß
Insider
Also erst mal handelt es sich um einen Chrysler Voyager Baujahr 1998.
Das Auto hatte bei Kauf 83 TKM runter, war 1. Hand.
Laut Scheckheft wurde ab 50 TKM keine Inspektion durchgeführt, obwohl dies notwendig war, laut Händler hätte sie aber stattgefunden und es wäre vergessen worden einzutragen.
Im Motorraum fand ich einen Zettel über den letzten Ölwechsel, der war dann auch so ca. bei 75 TKM, aber das hat ja nix zu heissen.
Bezahlt hab ich für den Wagen 8900 Euro.
Meiner Meinung nach sollten aber doch die Bremsen in einwandfreiem Zustand sein wenn ich beim Händler vom Hof fahre - das war nicht der FAll und der Auspuff wird sich ja wohl auch bald verabschieden.
Die "vertragliche BEschaffenheit" ist im Kaufvertrag nicht beschrieben, außer das pauschal Blechschäden eingetragen wurden - diese sind aber tatsächlich nicht vorhanden.
Hoffe diese Infos reichen erst mal aus und warte dankend auf Antwort
NagaSacki
Das Auto hatte bei Kauf 83 TKM runter, war 1. Hand.
Laut Scheckheft wurde ab 50 TKM keine Inspektion durchgeführt, obwohl dies notwendig war, laut Händler hätte sie aber stattgefunden und es wäre vergessen worden einzutragen.
Im Motorraum fand ich einen Zettel über den letzten Ölwechsel, der war dann auch so ca. bei 75 TKM, aber das hat ja nix zu heissen.
Bezahlt hab ich für den Wagen 8900 Euro.
Meiner Meinung nach sollten aber doch die Bremsen in einwandfreiem Zustand sein wenn ich beim Händler vom Hof fahre - das war nicht der FAll und der Auspuff wird sich ja wohl auch bald verabschieden.
Die "vertragliche BEschaffenheit" ist im Kaufvertrag nicht beschrieben, außer das pauschal Blechschäden eingetragen wurden - diese sind aber tatsächlich nicht vorhanden.
Hoffe diese Infos reichen erst mal aus und warte dankend auf Antwort
NagaSacki
Hallo NagaSacki (sorry wg. der falschen Schreibweise Deines Namens in meinem ersten posting),
ohne Dir zu nahe zu treten: dass Vans durch ihr höheres Gewicht einen höheren Bremsverschleiß haben, ist allgemein kein Geheimnis. Und Du hättest doch bestimmt auch die Möglichkeit gehabt, vor dem Kauf mal einen Fachmann kurz über die wesentlichen Dinge (Auspuff, Bremsen, Stoßdämpfer, Lenkung, Klima) gucken zu lassen. Oder mit dem Händler darüber zu reden, ob Ihr Euch die Kosten für ein Sachverständigengutachten teilt. Gibt's bei DEKRA, soweit ich weiß, unter € 100.-.
WENN das so war, wie Du schreibst, also WENN der Händler die durchgeführte Inspektion zugesichert hat (und Du das beweisen kannst) und sie 8.ooo km vorher statt gefunden hat, DANN könnte sie fehlerhaft ausgeführt worden sein und dann (nur dann) hättest Du möglicherweise durchsetzbare Ansprüche (das ist jetzt ausdrücklich keine Rechtsberatung).
Andererseits: "Im Bereich des Gebrauchtwagenhandels kann der Käufer nicht jeden Defekt am Fahrzeug zum Anlass nehmen, Gewährleistungs-
rechte geltend zu machen“ (aus einem entsprechenden Urteil vom August 2004).
Ein, wie ich finde, sehr schöner Satz, der einigermaßen zutreffend die Lage beschreibt.
Die Rechtsprechung tendiert in letzter Zeit, soweit ich sehe, nach einiger Unsicherheit und Ziellosigkeit nach der Schuldrechtsreform 2002 dahin, nicht jeden Defekt, insbesondere an Verschleißteilen, als Sachmangel zu sehen.
Und um Verschleißteile handelt es sich in Deinem Fall eindeutig.
Was Du für das Auto bezahlt hast, ist -so lange das Auto nicht extrem teuer oder extrem billig war- nicht relevant.
Die Bremse war ja vermutlich insofern in Ordnung, als sie das Auto verzögerte und auch eine Vollbremsung möglich war.
Und der Auspuff pufft aus und ist dicht. Halt nicht mehr viele Jahre. Aber vielleicht noch ein Jahr. Oder ein halbes. Das ist bei Gebrauchtwagen so.
Gruß
Insider
ohne Dir zu nahe zu treten: dass Vans durch ihr höheres Gewicht einen höheren Bremsverschleiß haben, ist allgemein kein Geheimnis. Und Du hättest doch bestimmt auch die Möglichkeit gehabt, vor dem Kauf mal einen Fachmann kurz über die wesentlichen Dinge (Auspuff, Bremsen, Stoßdämpfer, Lenkung, Klima) gucken zu lassen. Oder mit dem Händler darüber zu reden, ob Ihr Euch die Kosten für ein Sachverständigengutachten teilt. Gibt's bei DEKRA, soweit ich weiß, unter € 100.-.
WENN das so war, wie Du schreibst, also WENN der Händler die durchgeführte Inspektion zugesichert hat (und Du das beweisen kannst) und sie 8.ooo km vorher statt gefunden hat, DANN könnte sie fehlerhaft ausgeführt worden sein und dann (nur dann) hättest Du möglicherweise durchsetzbare Ansprüche (das ist jetzt ausdrücklich keine Rechtsberatung).
Andererseits: "Im Bereich des Gebrauchtwagenhandels kann der Käufer nicht jeden Defekt am Fahrzeug zum Anlass nehmen, Gewährleistungs-
rechte geltend zu machen“ (aus einem entsprechenden Urteil vom August 2004).
Ein, wie ich finde, sehr schöner Satz, der einigermaßen zutreffend die Lage beschreibt.
Die Rechtsprechung tendiert in letzter Zeit, soweit ich sehe, nach einiger Unsicherheit und Ziellosigkeit nach der Schuldrechtsreform 2002 dahin, nicht jeden Defekt, insbesondere an Verschleißteilen, als Sachmangel zu sehen.
Und um Verschleißteile handelt es sich in Deinem Fall eindeutig.
Was Du für das Auto bezahlt hast, ist -so lange das Auto nicht extrem teuer oder extrem billig war- nicht relevant.
Die Bremse war ja vermutlich insofern in Ordnung, als sie das Auto verzögerte und auch eine Vollbremsung möglich war.
Und der Auspuff pufft aus und ist dicht. Halt nicht mehr viele Jahre. Aber vielleicht noch ein Jahr. Oder ein halbes. Das ist bei Gebrauchtwagen so.
Gruß
Insider
Nach Deiner Rechtschutzversicherung zu fragen, hatte ich auch schon überlegt. Anderseits ist Prozessieren ja nicht jedermanns Sache und meist nicht angenehm.
Sei's drum.
Du kannst ja mal berichten, wie's ausgegangen ist, würde mich (und sicher viele andere Forumsteilnehmer auch) mal interessieren.
Viel Erfolg
Insider
Sei's drum.
Du kannst ja mal berichten, wie's ausgegangen ist, würde mich (und sicher viele andere Forumsteilnehmer auch) mal interessieren.
Viel Erfolg
Insider