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Hallo,

ich habe mir vor 1 1/2 Wochen einen Corsa B von einem sehr netten Privatmann für 1900€ gekauft. Nach langem suchen hab ich endlich einen mit Airbags und ABS gefunden, der noch in meiner Preislage war.
Bis auf einige Kratzer schien der Wagen auch super in Ordnung. Aber als ich am Samstag in der Werkstatt war um das Auto mal durchchecken zu lassen, sagte man mir, das der Wagen schonmal einen Unfallschaden gehabt hat. (Der rechte Vorderreifen war wohl komplett eingedrückt gewesen. Ob und was das für folge Schäden hat, kann man nicht sagen.)

Allerding wurde mir beim Kauf gesagt, dass der Corsa unfallfrei war.

Als ich stink sauer bei dem Verkäufer anrief, behauptete er, dass er nichts davon gewusst hätte, da er selber das Auto von einem Bekannten bekommen hätte. Allerding würde er den Wagen zurück nehmen und mir mein Geld wieder geben. (Klar mitlerweile hat er ja auch einen Käufer gefunden der mehr zahlt) Das Auto will ich aber behalten, da ich ja auch darauf angewiesen bin. Allerdings find ich es unfair, dass er jetzt so ungeschoren davon kommen soll, wo er mich doch so verarscht hat und sogar jetzt noch behauptet, dass es kein richtiger Unfall gewesen wäre.

Gibt es irgendwas, was ich tun kann? Geld will er nicht rausrücken.

Hm, ja was wollen wir denn nun? Erst will er das Auto gegen Erstattung des Kaufpreises zurücknehmen, weil jemand mehr zahlt und jetzt will er doch nichts mehr rausrücken?

Unter Umständen hat der Verkäufer ja recht mit dem "nicht richtiger Unfall". Das mal ein Reifen eingedrückt war, bedeutet nicht zwangsläufig einen Unfallschaden. Wenn die Werkstatt das schon feststellt, sollten sie ja auch eine Aussage treffen können, ob das schwerwiegend ist und welche Folgen eintreten können. Dumme Werkstatt.

Verabschieden solltest Du Dich auf jeden Fall vom Bestrafungsgedanken. Der bringt Dich nicht weiter. Man muss auch nicht alle "Unfälle" angeben. Leichte Schäden müssen nicht zwingend angegeben werden. Wir erinnern uns an die Dame, die ein Fahrzeug mit heftigem Unfallschaden verkauft hatte und bei Gericht damit durchkam, weil das schon ein paar Jahre zurücklag, sie es vergaß anzugeben und die Schäden inzwischen auch repariert wurden.

Du solltest jetzt halt entscheiden, ob es das wirklich werd ist, so ein Auto zu behalten. Alternativen sollte es ja geben in der Preisklasse. Und wenn der Verkäufer das Fahrzeug zurücknehmen will: Nimm das Angebot an. Es sei denn, Du klebst an dem Fahrzeug und eventuelle Vorschäden sind Dir tatsächlich egal.

Verkäufer bestrafen wird wohl nicht durchgehen. Vor allem nicht, wenn er die Rücknahme schon angeboten hat. Wenn Du eine kompetentere Werkstatt findest, die Ursache und Wirkung etwas besser beurteilen können, käme vielleicht noch in Frage, die nötige Reparatur vom Verkäufer bezahlen zu lassen. Falls die denn nötig ist und der "Unfall" ein erheblicher war und arglistig verschwiegen wurde. Aber dazu muss eben erstmal feststehen, was da genau war und ob eine Reparatur nötig würde.

Ein Reifen eingedrückt passiert bei:
- schneller Fahrt über zB ein Schlagloch/Kantstein...
- die Luft entweicht aus dem Reifen und das Auto steht und steht ....
- Kauf und Montage eines geschundenen Gebrauchtreifens
- das Auto an die Wand gefahren und die zerschrotete Karosse zerdrückt den Reifen
Welche Beschädigungen/Reparaturstellen/-Versuche zeigt der Corsa? Welches Szenario mag es demnach gewesen sein?

Gut dass Dir die Sicherheit wichtig ist und Dir der Verkäufer gleichzeitig das 2-Sterne Auto zurück nimmt . Denn Dein Geld kauft schon Autos mit ABS, Airbags und 3 Sternen zB Polo 6N oder Golf III beide sind mit dem 1.4 44 kW ausreichend und wirtschaftlich motorisiert. Die rosten auch nicht, im Gegensatz zum Corsa.

Linktipp: http://www.euroncap.com/small_family_car.aspx