Kfz-Auskunft.de

hallo,
ich bin neu hier im forum und möchte mich kurz vorstellen.
ich bin im moment noch 17 werde im august aber 18 und komme aus der wunderschönen becksstadt bremen.
nun zu meinem anliegen, da ich bald hoffentlich zu den fahranfängern zählen werde und ich mit meinen eltern auch soweit besprochen habe das ich mir ein auto zu legen darf, bin ich schon jetzt am überlegen welches es denn nun am ende sein könnte.
schön würde ich einen alten mercedes benz modell W 123 200 D finden, hat jemand mit diesem auto erfahrung? würdet ihr es einem fahranfänger empfehlen oder eher abraten?
Hoffe zumindest ein paar antworten zu erhalten
Mfg der daimler

W 123 als 200 D. Das sind 1,5 to Lebendgewicht mit 44 kW-Motorisierung und der Charakteristik einer Wanderdüne. Sehr komfortables Fahren in Wohnzimmerambiente. Eilig geht hier gar nicht. 6-9 Liter Verbrauch. Da auf jeden Fall älter als 20 Jahre lässt sich das Auto als Oldi sehr preiswert versichern. Die Steuer ist aber sehr teuer!!

Größtes Problem ist Rost: Türen, Radläufe, Kotflügel, Schweller, Motorraumstehwände, Spritzwände, Hinterachsaufnahme Reserveradwanne, Schiebedachkasten ... na ja eigentlich überall, aber an diesen Stellen ganz besonders.

Versuch den Wagen mit dem Wagenheber an allen 4 Ecken anzuheben. Bei Knirschen sofort ablassen und verabschieden. Unbedingt von unten die Hinterachsaufnahme abklopfen. Hier muss der Wagen gesund sein. Alle Teppiche hochnehmen (feucht?) Innenschweller abklopfen.

Die Technik ist noch aus dem Vollen geschnitzt. Bis auf Bremsleitungs-, Bremsentlüfterschrauben und die Schrauben Dämpfer hinten unten sind alle Schraubverbindungen gängig. Das Auto ist daher optimal für Hobbyschrauber zu warten und reparieren zumal keine elektronischen Helfer streiken können, da es sie im 123 noch nicht/selten gab.

Achte bei der Technik auf die Feststellbremse (oft einseitig), Wie sehen die Bremsscheiben aus? Schaltet das Getriebe sauber (bes 1er in 2er Gang), singt/heult das Differential? Im 2ten Gang vom Schieb- in den Schubbetrieb ausrollen lassen, klötert das Differential. Lenkspiel oft zu groß, besonders bei Fzg mit Servo. Ältere ungewartete Diesel haben oft Startschwierigkeiten bei niedrigen Temperaturen. Bei kaltem Motor den Öldeckel aufdrehen, sollte nur wenig klappern, nicht wegfliegen!

Der Innenraum ist recht empfindlich: Sitzfläche Fahrersitz meist durchgesessen und Federbruch. Funktioniert alles Auch Gebläse auf Stufe 1, Fensterheber, Blinkerkrücke noch am rasten, Anzünder, Türschlösser. Alles in Ruhe testen .

Nimm Dir beim Kauf sehr viel Zeit und guck Dir viele an. Kauf nicht den ersten vor dem Du stehst!! Nimm am besten jemanden mit der sich auskennt! Kauftipp: Gut gepflegtes Auto mit wenig Vorbesitz (höchstens 3) ohne Rost/Unfall unter 200 tkm. Am coolsten mit Automatik - ist noch lahmer, aber sehr cruisig besonders mit Schiebedach

Viel Erfolg
Chris

Habe dir eine PN ( persönliche Nachricht ) geschrieben.

nun ich möchte mich für eure antworten erstmal sehr bedanken, besonders für die vielen tipps, ich werde einen bekannten zum kaufen mitnehmen der selber recht viel ahnung von autos hat, nur wollte ich nochmal andere meinung zum benz w 123 als anfängerauto hören. nochmals danke
mfg der daimler

@ "der daimler"

DAS typische Anfängerauto kann es nicht geben, da Anforderungen, Vorlieben und Fähigkeiten der Anfänger genau so unterschiedlich sind, wie das bei ErFahrenen der Fall ist.

Was könnte ein Auto daher zu einem Anfängerauto qualifizieren?

- Anfänger verschleißen ein Auto stärker: Kupplung schleifen, Reifen quetschen am Kantstein, Parkrempler... -> altes Auto (8-12 Jahre) mit wenig Laufleistung kaufen - und bei Aufkommen von Fahrunwilligkeit sofort verschroten. Der 123 ist jedoch schon zu alt und es wäre schon schade um ein gut gepflegtes Exemplar, das in Anfängerhänden zerschmaucht . Solide genug ist er jedenfalls

- Wenig Erfahrung in der Deutung des Verkehrsgeschehens. -> Auto fahren, dessen Karosserie gut zu überblicken ist, und dessen Bedienung wenig Aufmerksamkeit einfordert. Mit straffem Sitzpolster sind die 123 Karosserieenden gut zu erkennen. Gewöhnungsbedürftig ist die Bedienung der Feststellbremse, ohne Servo fordert der 123 kräftige Unterarme.

- beanspruchte Daimler schätzen die Organe der Verkehrsüberwachung als Hippikisten ein => Fahrer und Kofferräume stehen unter Verdacht BTM zu beinhalten (Wie oft wurden meine bunten Studenten/8 zerrupft... ) Das bringt jedoch Übung im souveränen Umgang mit so einer Situation im Allgemeinen und den Uniformierten im Besonderen

Nach einem halben Jahr Auto fahren, haben Fahranfänger idR genügend Erfahrung in der Berherrschung des Fzgs. Gefährlicher sind dann Leichtsinn, Unerfahrenheit und Übermut (insbesonder bei männlichen Fahranfängern Imponiergehabe ), das ist dann aber nicht mehr eine Frage des Fahrzeugs.


@ Erik.Ode

Gute Tipps sind doch für uns alle interessant, oder findest Du das Thema W 123 als Anfängerauto zu delikat um öffentlich diskutiert zu werden ?


Viele Grüße
Chris

Auto-Chris hat geschrieben: @ Erik.Ode
Gute Tipps sind doch für uns alle interessant, oder findest Du das Thema W 123 als Anfängerauto zu delikat um öffentlich diskutiert zu werden ?

Hehe, natürlich würde ich gute Tipps weitergeben. Dafür ist ein Forum doch da !!!
Wie du aber schon längst mitbekommen haben dürftest, habe gar keine bis gaaaaaaaaanz wenig Ahnung von Autos.
Man könnte sagen; ich bin der geborene Fahrer. Mir fehlt nur noch der Mechaniker !

Mein PN für daimler bezog sich nur auf einen örtlichen Tipp. Eine gute Schrauberwerkstatt in Bremen.
Um aber nicht in den Verdacht der unerlaubten Werbung in Foren ( gibt es das überhaupt ???) zu kommen, habe ich mich für die PN entschieden.

Deine Ausführungen sind für mich nicht zu toppen und wären deiner nicht würdig.

"Demutmodus aus"

Mach weiter so. Ich lerne dazu und lese gerne mit.