Überprüfung des Gutachtens durch Versicherung

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alex_2008
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Überprüfung des Gutachtens durch Versicherung

Beitrag von alex_2008 »

Hallo,

vor einiger Zeit ist mir ein anderer Autofahrer in mein Auto gefahren. Die Versicherung des Unfallgegners wollte ein Sachverständigengutachten haben, was ich von einem unabhängigen Sachverständigen anfertigen ließ. Nun zweifelt die Versicherung dieses Gutachten jedoch an und möchten einen eigenen Gutachter beauftragen.

Muss ich dem zustimmen? Oder ist die Versicherung verpflichtet, ein unabhängiges Gutachten zu akzeptieren?

Bin für alle Antworten dankbar! Gruß,

Alex!
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tom
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Kfz-Versicherung zweifelt Gutachten an

Beitrag von tom »

Hallo alex_2008,

ich denke es ist legitim, wenn eine Kfz-Versicherung an einem Gutachten zweifelt und ein zweites anzufordern. Dir kann’s ja eigentlich egal sein, du musst es ja nicht bezahlen. :)

Wobei das sicherlich nicht die Regel ist, normalerweise wird ein Gutachten anerkannt.

Hat da noch jemand andere Erfahrungen gemacht :?:
Melli
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Beitrag von Melli »

nun zum thema gutachten könnte man romane schreiben :)

sachverständige sind ja unabhängig, nur muss man wissen, dass
auch ein gutachter mehr geld bekommt, je höher der schaden ist.

in einigen fällen, will der schadenreguliere nochmal von einem eigenen gutachter bestätigt wissen, dass der unfallhergang wirklich so war, oder die beschädigungen so auch vorhanden sind.
beispiel....wenn ein auffahrunfall stattgefunden hat und nun ist plötzlich die seitentür kaputt, kommt man ins grübeln, wie das passiert sein könnte.
desweiteren ist der geschädigte zur schadenminderung verpflichtet.
d.h. wenn im gutachten ein schaden von 10.000€ genannt wird und der schaden eigentlich nur 1000 euro beträgt, dann ist das ja nicht unbedingt schadenmindernd zu nennen ;)

die kosten des versicherungsgutachter werden von der versicherung übernommen.

eine erneute begutachtung kannst du auch nicht ablehnen, denn du bist verpflichtet alles erdenklich zu tun, um den schaden aufzuklären.
CARter Bleifuß
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Beitrag von CARter Bleifuß »

Ja ja, das leidige Thema mit der Schadensregulierung...

Wir hatte so ein geartetes Problem auch mal. Die Versicherung weigerte sich das von einem unabhängigen Gutachter erstellte Gutachten zu akzeptieren.

Die Assekuranz schlug uns vor, einen Gutachter des Hauses vorbeizuschicken.

Wir telten der Versicherung mit, daß wir in diesem Falle nicht von einer neutralen Beurteilung ausgehen würden. Als nächstes fuhren wir den PKW zur DEKRA.

Das Gutachten viel noch ungünstiger für die Versicherung aus. :lol:

Ich ließ die Versicherung nun wissen, Sie könne ja die Urteilsfähigkeit der DEKRA ebenfalls anzweifeln...

Ihr glaubt nicht, wie schnell der Scheck da war.

Darum mein Rat in solchen Angelegenheiten:

Wenn es Ärger mit dem Gutachten gibt und Ihr nix zu verbergen habt (Nützt euch eh nix, wenn die das Gutachten anzweifeln), Laßt ein Gutachten von einer anerkannten Organisation erstellen. Z.B. eben die DEKRA.

Dieses könnten die zwar genauso anfechten, wird aber bei einem Gutachten einer namhaften Organisation kaum der Fall sein.

Asserdem weise ich daraufhin, das die Versicherungen tatsächlich inoffiziell* " Schwarze Listen" mit Gutachtern führen.

* Erik wird mir jetzt gleich wieder vor´s Schienbein treten. 8)

Gutachten von diesen Sachverständigen, werden sehr oft angezweifelt.
Die Gründe liegen auf der Hand.
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Erik.Ode
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Beitrag von Erik.Ode »

CARter Bleifuß hat geschrieben: * Erik wird mir jetzt gleich wieder vor´s Schienbein treten. 8)
Häääääää??????? Warum sollte ich ???

Deine Behauptung ist doch nicht von der Hand zu weisen !

Oder ???
Gruß Erik.Ode
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CARter Bleifuß
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Beitrag von CARter Bleifuß »

Warum sollte ich ???
Weil ein altgedienter Kommissar weiß, daß ein Tritt gegen besagte Körperstelle juristisch leichter als Versehen auszulegen ist, als ein Hieb mit dem Gummiknüppel. 8)

Zu dumm ist nur die Tatsache (?), daß diese schwarzen Listen für Kunden nicht einsehbar sind, oder?

Wäre vermutlich juristisch auch nicht machbar? Denn wenn einem Gutachter Schummeleien nachzuweisen sind, wäre er ja die längste Zeit Gutachter gewesen. Ergo, wäre die "schwarze Liste" dann ja sinnlos.
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Erik.Ode
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Phrasenschwein

Beitrag von Erik.Ode »

Ich weiß auch, daß viele Sachverhalte ( Tritt vor das Schienbein, schwarze Liste usw. ) eine Sache der Begründung sind. Deshalb heißt es auch:
" Wer schreibt, der bleibt !"

Weiterhin könnte man noch andere Sprüche für das Phrasenschwein nennen:

"Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast ! "

Das würde doch auch gut zu einem Gutachten passen, oder ???? :lol:
Gruß Erik.Ode
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CARter Bleifuß
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Beitrag von CARter Bleifuß »

Das würde doch auch gut zu einem Gutachten passen, oder ????
Also wenn die Gutachtenerstellungen die Ausmaße von Statistiken annehmen, sollte man wohl doch seinen Fahrstil hinterfragen. :lol:
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Erik.Ode
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Beitrag von Erik.Ode »

O.K. ich glaube, wir können diesen thread jetzt schließen. Das artet ja in ein Privatgespräch aus. :lol:

Der Verfasser (alex_2008) scheint verstorben oder ausgewandert zu sein.

So long !
Gruß Erik.Ode
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Auffahrunfall

Beitrag von linon »

Hallo,

ich habe so ungefähr das gleiche Problem. Mir is ein Pizzafahrer hinter drauf gefahren als er in seine Straßenkarte schauen musste. :roll:, dazu kam noch das es dunkel war und geregnet hat. Er war der Meinung das er nur ganz leicht an mein Auto rangefahren sei, was nicht stimmt denn mich und meinen Beifahrer hat es schon ein wenig durchgeschüttelt. Auf jeden Fall konnte man auf Grund der Witterungsverhältnisse auch nichts weiter an meinem Auto sehen, und die Farbe schwarz erschwerte dies noch zusätzlich. Der Unfallgegener wollte das ich in eine Werkstatt gehe und mir nen Kostenvoranschlag machen lasse...ca. 560,00 € Reparaturkosten festgestellt...dann rief ich ihn an und er meinte das er das nicht glauben würde und ich soll doch zum Gutachter gehen. Also rief ich bei seiner Versicherung (Allianz) an und meldete den Unfall und sagte das ich zu einem Gutachter gehen werde womit diese sich einverstanden erklärten. Ich ging zum Gutachter, der einen Schaden von ca. 1000,00 € feststellte und das Gutachten zur Versicherung schickte. Nun bekam ich Post von der Versicherung...sie zweifeln das Gutachten an und wollen einen eigenen Gutachter schicken. Als ich dort anrief sagte man(n) mir, dass ich dazu verpflichtet bin und das machen müsste. Ich erkundigte mich ob das auch der Fall ist und vereinbarte einen Termin mit dem Versicherungsgutachter. Natürlich war mir klar das das Gutachten demnach geringer bewertet wird als das mein Gutachter getan hat. Der Gutachter war natürlich die totale Pfeife...er wollte mir weiss machen, dass es bei der Herstellung der Autos meistens so ist das die Abstände von z. B. der Blinker auf beiden Seiten unterschiedlich ist und solche Sachen. Ich sagte das ich mein Auto wieder in dem Zustand haben möchte wie es war und sonst nichts. Das wäre erstmal alles im Großen und Ganzen. Hab natürlich versucht mich kurz zu halten. :wink:

Nun ist meine Frage...wenn das Versicherungsgutachten geringer ausfällt als das meines Gutachters...was definitiv so sein wird...kann ich da auch noch ein drittes Gutachten machen lassen? Wenn ja, muss ich das selbst bezahlen?

Hätte ich mal eher auf die Seite geschaut, da hätte ich das mit der DEKRA auch so gemacht. :roll:

Ich hoffe mir kann jemand weiter helfen.
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Erik.Ode
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Re: Auffahrunfall

Beitrag von Erik.Ode »

linon hat geschrieben:Ich sagte das ich mein Auto wieder in dem Zustand haben möchte wie es war und sonst nichts.
Dann mal meine Frage an die Experten:

Wenn jemand sein Fahrzeug in die Werkstatt bringt, um den Schaden reparieren zu lassen, dann benötige ich doch keinen Gutachter, oder ?
Gruß Erik.Ode
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linon
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Beitrag von linon »

Ich möchte mir das ganze Hin und Her ersparen und mir das Geld auszahlen lassen.
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Erik.Ode
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Beitrag von Erik.Ode »

Dann gilt glaube ich das, was CARter Bleifuß geschrieben hat:

Darum mein Rat in solchen Angelegenheiten:

Wenn es Ärger mit dem Gutachten gibt und Ihr nix zu verbergen habt (Nützt euch eh nix, wenn die das Gutachten anzweifeln), Laßt ein Gutachten von einer anerkannten Organisation erstellen. Z.B. eben die DEKRA.

Dieses könnten die zwar genauso anfechten, wird aber bei einem Gutachten einer namhaften Organisation kaum der Fall sein.

Asserdem weise ich daraufhin, das die Versicherungen tatsächlich inoffiziell* " Schwarze Listen" mit Gutachtern führen.

Gutachten von diesen Sachverständigen, werden sehr oft angezweifelt.
Die Gründe liegen auf der Hand.
Gruß Erik.Ode
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linon
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Beitrag von linon »

Das habe ich selbst gelesen und es bringt mir jetzt leider nix mehr. Hat jemand noch ne andere Idee was man da machen kann?
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Erik.Ode
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Beitrag von Erik.Ode »

Ja, ein drittes Gutachten. Und dann bei der DEKRA.

P.S.: Freut mich für dich, daß du lesen kannst.
Gruß Erik.Ode
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