Mercedes C220 Motorschaden und keine Kulanz

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chronos03
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Mercedes C220 Motorschaden und keine Kulanz

Beitrag von chronos03 »

Im Februar 2009 kaufte ich einen Mercedes C 220 CDI, als Jahreswagen mit 11.000 km, in der Mercedes Niederlassung Reutlingen. Am 25.01.11 bemerkte ich beim Verlassen der Autobahn, dass der Motor plötzlich stark ruckelte und sah im Rückspiegel eine große Qualmwolke. Ich hielt das Fahrzeug an und sah nach dem Aussteigen, das unter dem Fahrzeug Öl austrat. Daraufhin ließ ich das Fahrzeug in die Niederlassung nach Frankfurt bringen.

Die Diagnose war erschreckend. Durch eine Einspritzdüse war ein Loch im Kolben des vierten Zylinders entstanden, was wiederum zur Folge hatte, dass Öl in den Brennraum sowie in das Abgassystem gelangt war. Nach Auskunft des Werkstattmeisters, wie auch des Serviceleiters, konnte trotz intensiver Suche keine Ursache hierfür gefunden werden. Die voraussichtlichen Kosten für eine Instandsetzung wurden mit etwa 15.000,- EUR angegeben.
So wirklich beunruhigend war jedoch die Mitteilung der beiden Herren, dass ein Kulanzantrag abgelehnt wurde, da die letzten beiden Inspektionen nicht in einer Vertragswerkstatt durchgeführt worden waren. Auf meine mehrfache Frage, ob ich mich jetzt tatsächlich damit abfinden sollte, dass ein Mercedes-Benz, nach nur drei Jahren und 64.000 km, einfach mit einem kapitalen Motorschaden endet, bedauerten die Herren den ganzen Fall sehr, aber sie verwiesen darauf, dass sie auf die Entscheidung „des Werks“ keinen Einfluss hätten.

Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass sich der Serviceleiter in Frankfurt, von Anfang an unglaublich viel Mühe gegeben hat. Er hat sich mit all meinen Fragen, Einwänden und natürlich auch meiner Verärgerung auseinander gesetzt.

Der Verkäufer in Reutlingen, welcher im Gegensatz zur Niederlassung in Frankfurt, wirtschaftlich von dem Verkauf profitiert hatte, wurde ebenfalls informiert. Er zeigte so gut wie kein Interesse an dem Vorgang und empfahl mir ein Schreiben an den zentralen Kundendienst.

Ein Zusammenhang zwischen der letzten Inspektion und diesem plötzlichen und nachhaltigen Motorschaden war nicht erkennbar. Es deutete vielmehr einiges auf einen fehlerhaften Injektor, eine fehlerhafte Gemischaufbereitung oder das Versagen anderer Motorteile hin. Zudem war ich nach der Inspektion noch 14 Tage und etwa 1100 Kilometer gefahren.

In der zweiten Februarwoche hatte ich ein Gespräch mit der zuständigen Sachbearbeiterin der zentralen Kundenbetreuung. Diese erklärte mir, dass Kulanzleistungen eine freiwillige Handlung der Daimler AG seien und man juristisch hierzu nicht verpflichtet sei. Demzufolge werde es auch in diesem Fall keine Kulanz geben. Kein Bedauern, kein es tut uns leid.

Der Bruder eines Kollegen, Mitarbeiter in einer norddeutschen Mercedes Niederlassung, erzählte mir einige Tage später, dass dies unterdessen gängige Praxis bei Mercedes ist. Selbst in Fällen, in denen die Inspektionen bei autorisierten Werkstätten durchgeführt wurden, bietet der Hersteller eine Kulanz von 30% in seltenen Fällen von 50% an. Ich hätte also in einem solchen Fall, immer noch 10.000,- EUR selbst tragen müssen.

Das Fahrzeug hatte im Januar noch einen Marktwert von etwa 19.000,- EUR. Somit war dieses Motorversagen gleichbedeutend mit einem wirtschaftlichen Totalschaden. Den Mercedes habe ich, beim Kauf eines anderen Fahrzeugs, für einen Restwert in Zahlung gegeben.

Ich habe diesen Beitrag für all jene geschrieben, die wie ich bisher geglaubt haben, dass so etwas bei Mercedes nicht passieren kann. Und wer bis jetzt angenommen hat, dass der große Mercedes-Konzern im Fall, dass eine solche Katastrophe doch eintritt, eine für alle Seiten tragbare Lösung anbietet, der irrt sich sehr.
Wenn aber auf die klassischen Mercedes-Tugenden, Zuverlässigkeit und Service, kein Verlass mehr ist, entfallen sämtliche Argumente für diese Fahrzeuge. Keine Kulanz kann ich auch bei anderen Herstellern, für wesentlich weniger Geld haben.
Autofan(inn)
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Re: Mercedes C220 Motorschaden und keine Kulanz

Beitrag von Autofan(inn) »

Ich bin der Meinung, dass du in diesem Fall klar im Recht bist, was den Motorschaden betrifft.

Mercedes sollte in diesem Fall eindeutig für den Schaden einstehen. Ich gebe dir den Rat, deinen Anwalt zu kontaktieren.
Such dir am besten einen Anwalt, der das Thema Kfz fachspezifisch bearbeitet und entsprechend besondere Erkenntnisse gesammelt und Erfahrungen in diesem Bereich gemacht hat.

Mercedes-Benz wird am Anfang zwar gegensteuern, aber wenn du am Ball bleibst, dann wird sicher eingelenkt und du kriegst den Schaden teilweise bis ganz ersetzt.

Beste Grüße und Viel Glück
Karina
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