Offenbar systematisch klappert eine Autoschieber-Bande mit faulen Schecks in der Tasche derzeit deutsche Autohäuser ab.
Im Saarland hat es im April eine Reihe von Fahrzeugunterschlagungen bei Autohäusern gegeben. Zuvor versuchte die Tätergruppe offenbar in mehreren Fällen deutschlandweit ihr Glück. Die Vorgehensweise: Per Telefon und Fax bekunden die Englisch sprechenden Täter ihr Interesse an einem über das Internet angebotenen Fahrzeug. Für die Briefköpfe werden Firmenanschriften ahnungsloser holländischer Autohändler verwendet. Nach dem Versand des Kaufvertrags trifft umgehend ein Scheck eines ausländischen Kreditinstituts ein. Die Täter begründen dies damit, ein Vermittlungsgeschäft für einen Kunden aus dem entsprechenden Land zu tätigen. Die Banken wickeln den Geldtransfer zunächst ordnungsgemäß ab und die absolut seriös wirkenden Täter reisen an, um den Wagen abzuholen. Wenige Tage später lassen die Betrüger den Scheck platzen und die ausländische Bank veranlasst die Rückbelastung auf dem deutschen Händler-Konto.
Honda-Händler Michael Kerkau aus Einbeck, der auf diese Weise einen CR-V verloren hat, stellte auf eigene Faust umfangreiche Ermittlungen an, da ihm die Unterstützung von Seiten der Behörden äußerst dürftig erschien. Dabei stellte sich heraus, dass es sich bei den Tätern offenbar um eine gut organisierte Autoschieber-Bande handelt, die die unterschlagenen Fahrzeuge von Antwerpen nach Afrika verschifft. Was Händler Kerkau besonders ärgert, ist die Tatsache, dass ihm seine Bank keine Informationen bezüglich des Zeitraumes für eine mögliche Rückbelastung des Schecks gegeben hatte. Schecks aus dem EU-Ausland können innerhalb von sechs Wochen rückbelastet werden. Schecks aus USA sogar innerhalb eines Jahres.
Nur bares ist wahres

Quelle: kfz-betrieb