Betrugsfall IMS: Flucht mit der Luxus-Yacht ?
Verfasst: 09.11.2005, 10:46
FT 09.11.2005
http://www.shz.de/flensburger-tageblatt ... DID=974084
Betrugsfall IMS: Flucht mit der Luxus-Yacht ?
Flensburg (ho) - / - Uwe Wick, Sprecher der Kieler Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen geht vorsichtig von "mindestens 50 Fällen" aus, in denen Kunden der Flensburger Firma IMS-Makler um ihre meist kompletten Vorauszahlungen auf den unschlagbar günstigen Re-Importwagen gebracht worden sein dürften. "Das ist das, was wir momentan in der Hand haben", sagt Wick. "Ich bin sicher, dass viel mehr Leute betroffen sind."
Branchenkenner haben daran überhaupt keinen Zweifel. Sie gehen von 600 bis 1000 Kunden aus, die nach Internet-Geschäften mit IMS ihr sauer Erspartes wohl abschreiben können - darunter viele kleine Händler, die mit den günstigen EU-Importen selbst ein kleines Geschäft machen wollten. Das Unternehmen hatte Fahrzeuge zu sagenhaften Nachlässen von 12 bis 25 Prozent auf den Neupreis angeboten - gegen Vorkasse in Form von Bürgschaften bzw. Bargeld. Der Haken war nur: Seit Anfang diesen Jahres strich IMS zwar die Vorauszahlungen ein, lieferte aber keine Fahrzeuge mehr aus. Wick: "Die Beschuldigten sind weder Willens, noch in der Lage, den Kunden die Anzahlung oder die hinterlegten Restpreiskaufsummen zurückzuerstatten." Mit anderen Worten: Das Geld ist weg.
Die Staatsanwaltschaft geht vage von einer "beträchtlichen Summe" aus. In Verbraucherforen im Internet werden die Geschädigten schon deutlicher: Dort outete sich ein Händler aus Marburg, der vorgab, mit 4,5 Millionen Euro in Vorlage gegangen zu sein, ohne ein einziges Auto gesehen zu haben. In den parallel angelaufenen Insolvenzeröffnungsverfahren gegen IMS und ihre Partnerfirma Car Trading-Network (CTN) in Detmold versucht momentan der vorläufige Insolvenzverwalter Wolfgang Folger (Flensburg) etwas Masse in dem verlassenen Unternehmen aufzuspüren - bislang ohne Erfolg.
Die Kundschaft wittert diese "Masse" irgendwo in den Weiten der Weltmeere. Ende September ließen die Firmeninhaber Helene und Uwe Schnau (64 und 66 Jahre alt) im Flensburger Yachthafen Sonwik ihren neuen 14 Meter langen Katamaran "Day by Day" (Kaufpreis rund 400 000 Euro) für Langfahrt ausrüsten und stachen mit unbekanntem Ziel in See. Seither sind sie wie vom Erdboden verschluckt. Nur Sohn Olaf Schaulinski, Prokurist der CTN, scheint noch im Lande zu sein, zeigt sich allerdings zum Leidwesen der Staatsanwaltschaft wie auch des vorläufigen Insolvenzverwalters wenig auskunftsfreudig. Uwe Wick hofft jetzt, dass die Auswertung der bei den Durchsuchungen sichergestellten Beweismittel auf die Spur der Schlüsselfiguren führt.
http://www.shz.de/flensburger-tageblatt ... DID=974084
Betrugsfall IMS: Flucht mit der Luxus-Yacht ?
Flensburg (ho) - / - Uwe Wick, Sprecher der Kieler Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen geht vorsichtig von "mindestens 50 Fällen" aus, in denen Kunden der Flensburger Firma IMS-Makler um ihre meist kompletten Vorauszahlungen auf den unschlagbar günstigen Re-Importwagen gebracht worden sein dürften. "Das ist das, was wir momentan in der Hand haben", sagt Wick. "Ich bin sicher, dass viel mehr Leute betroffen sind."
Branchenkenner haben daran überhaupt keinen Zweifel. Sie gehen von 600 bis 1000 Kunden aus, die nach Internet-Geschäften mit IMS ihr sauer Erspartes wohl abschreiben können - darunter viele kleine Händler, die mit den günstigen EU-Importen selbst ein kleines Geschäft machen wollten. Das Unternehmen hatte Fahrzeuge zu sagenhaften Nachlässen von 12 bis 25 Prozent auf den Neupreis angeboten - gegen Vorkasse in Form von Bürgschaften bzw. Bargeld. Der Haken war nur: Seit Anfang diesen Jahres strich IMS zwar die Vorauszahlungen ein, lieferte aber keine Fahrzeuge mehr aus. Wick: "Die Beschuldigten sind weder Willens, noch in der Lage, den Kunden die Anzahlung oder die hinterlegten Restpreiskaufsummen zurückzuerstatten." Mit anderen Worten: Das Geld ist weg.
Die Staatsanwaltschaft geht vage von einer "beträchtlichen Summe" aus. In Verbraucherforen im Internet werden die Geschädigten schon deutlicher: Dort outete sich ein Händler aus Marburg, der vorgab, mit 4,5 Millionen Euro in Vorlage gegangen zu sein, ohne ein einziges Auto gesehen zu haben. In den parallel angelaufenen Insolvenzeröffnungsverfahren gegen IMS und ihre Partnerfirma Car Trading-Network (CTN) in Detmold versucht momentan der vorläufige Insolvenzverwalter Wolfgang Folger (Flensburg) etwas Masse in dem verlassenen Unternehmen aufzuspüren - bislang ohne Erfolg.
Die Kundschaft wittert diese "Masse" irgendwo in den Weiten der Weltmeere. Ende September ließen die Firmeninhaber Helene und Uwe Schnau (64 und 66 Jahre alt) im Flensburger Yachthafen Sonwik ihren neuen 14 Meter langen Katamaran "Day by Day" (Kaufpreis rund 400 000 Euro) für Langfahrt ausrüsten und stachen mit unbekanntem Ziel in See. Seither sind sie wie vom Erdboden verschluckt. Nur Sohn Olaf Schaulinski, Prokurist der CTN, scheint noch im Lande zu sein, zeigt sich allerdings zum Leidwesen der Staatsanwaltschaft wie auch des vorläufigen Insolvenzverwalters wenig auskunftsfreudig. Uwe Wick hofft jetzt, dass die Auswertung der bei den Durchsuchungen sichergestellten Beweismittel auf die Spur der Schlüsselfiguren führt.