Auffahrunfall weil voraussfahrendes Auto zum Stillstand brem

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Cosmick251
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Auffahrunfall weil voraussfahrendes Auto zum Stillstand brem

Beitrag von Cosmick251 »

Hallo liebe Kfz-Auskunft.de-Gemeinde,

Nicht noch ein Auffahrunfall denkt ihr sicher jetzt, doch würde ich mich über Eure Erfahrung zu dem mir heute widerfahrenen Mißgeschick freuen :)


Die Sache ereignete sich folgendermaßen...

Ich fuhr innerorts auf einer 4 spurigen Straße auf der linken Spur im morgendlichen Berufsverkehr. Die Straße verlief kurz vor dem Unfall abschßüßig und macht dazu noch eine 90 Grad Kurve. Am Ende des Gefälles und des Turns befindet sich eine Ampel; nachfolgend verläuft die Strasse mehrere hundert meter gerade aus.

Wie gesagt fuhr ich die eben beschriebene Strecke mit der vorgegebenen Geschwindigkeit. So bald, die Ampel ins Blickfeld kam (ca halbe Kurve) vergewisserte ich mich, das sie nicht rot oder dabei ist rot zuwerden. In dem Augenblick nahm ich war, dass in ca 400-500m Entfernung ein unter Blaulicht fahrender RTW entgegenkam; auf unserer Spur, da er vorausfahrende Autos überholte. Auf Grund dessen begann ich zu Bremsen und schaute Richtung rechter Spur, um dann ggf. auf selbige zu Wechsel. Nach dem ich feststellte, dass rechts frei war, wollte ich grad den Blinker setzten und registrierte dabei, dass die mir vorausfahrende Frau plötzlich voll in die Eisen stieg, da das ihr vorrausfahrende Auto zum Stillstand gekommen. Sie hatte keine Chance mehr und fuhr ihm auf und ich rutschte (die Fahrbahn war feucht) trotz Vollbremsung auf sie drauf.

Und nun meine Frage... Aus meiner Sicht, der Sicht meiner beiden Beifahrer und der Frau vor mir, war die Reaktion des Autofahrers, der meinte stehenbleiben zu müssen total unverhältnismäßug, da der RTW noch weit entfernt war und ein Fahrbahnwechsel auf die rechte Spur für alle 3 in den Unfall beteiligten Autos möglich gewesen wäre ohne den RTW oder anderen Verkehr zu gefährden. Dazu kommt, das es klar ersichtlich war, das der RTW selbst auch in Kürze wieder auf seine Spur wechseln hätte könne...

Klar, wer Auffährt hat Schuld, aber es widerstrebt meinem Gerechtigkeitsempfinden, das der Fahrer des ersten Autos aus allem fein raus ist udn wir beiden, die wegen seiner falschen Einschützung der Lage und der damit verbunden Reaktion, salop formuliert, die "dummen" sind...

Wie ist Eure Erfahrung? Habt Ihr nen Tipp, ratschlag oder Einschüzung des Sachverhalts?

Viele Dank schon im Voraus für Euer Bemühen und die Zeit die ihr aufwendet!!!!!

Grüße
tobi30453
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Beitrag von tobi30453 »

also aufgrund Deiner Schilderung würde ich mal als Versicherungskaufmann durchaus sagen, dass Du da nix machen kannst. Schliesslich musst Du ja immer so fahren, dass Du bei einer Vollbremsung Deines Vordermannes noch rechtzeitig zum Stehen kommst...Habt Ihr irgendwie die Polizei dazugeholt, sollten die das mit der Schuldfrage klären. Aber mach Dir da keine Hoffnungen...
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Erik.Ode
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Beitrag von Erik.Ode »

Hallo Cosmick251 !

Da du deine Frage schon so stellst, wird sich die Polizei bei der Unfallaufnahme vermutlich schon ein Urteil gebildet haben ! ?
Jetzt ist es als Unbeteiligter natuerlich immer schwer die Situation genau zu beurteilen.
Wenn du angibst, dass das Bremsmanoever unverhaeltnismaessig war, dann muss du natuerlich auch einen Beweis vorlegen.
Solltest du keinen Beweis ( Gutachten o.ae. ) haben, bleibt nur der fehlende Sicherheitsabstand uebrig.

P.S.: Schreibe mit einer daenischen Tastatur......sry....
Gruß Erik.Ode
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Cosmick251
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Beitrag von Cosmick251 »

Der Polizist war der Auffassung, das er nur zum protokollieren da sei und nicht um ein Urteil zu fällen.... :?: Er nahm dann die Aussagen aller beteilgten auf und fertig...


Bin mir natürlich auch darüber bewußt, dass es schwer ist, das Geschehen hier zu beurteilen ;-)

Zum Sicherheitsabstand - das ganze war ja am ende einer 30er zone, demenstprechen langsam war das Tempo und entsprechen kurz auch der Sicherheitsabstand ca 8m, was nicht viel ist.


Als ich die Situation erkannt habe, überlegte ich mir ne Strategie, wie die Situation mit dem RTW zu lösen wäre... dabei war mir völlig klar, dass ein Anhalten völlig überflüssig ist, da der RTW zw 350m und 400m entfernt gewesen ist und wir ca 30km/h drauf hatten... was, wenn man eine Geschwindigkeit von bis 80 km/h für den RTW an nimmt min 11s Zeit gelassen hätte, bis man sich begegnet wäre....

Diese Zeit wäre ausreichend gewesen auf die rechte Spur zu wechseln, um die Linke für den RTW frei zu halten. Durch das Stoppen wurde die Spur ja auch für den RTW blockiert, weshalb die Reaktion des 1. Autofahrers völlig falsch war. Die Autos, die sich vor ihm befanden haben ja auch nicht abrupt angehalten, sondern die Spur gewechselt...


Mit all diesen Informationen ging ich davon aus, das die Autos vor mir genauso verfahren würden.

Wie ich später erfuhr, stellte die Frau vor mir die selben Überlegungen an und wurde dann von dem abbremsen auf Stillstand Ihres Vordermanns völlig überascht.... und konnte nicht mehr rechtzeitig halten

In den Sekunden vor dem Unfall war ja das Auto direkt vor mir mein Bezugspunkt... als ich den RTW sah, begann ich ja schon die Geschwindigkeit weiter zu drosseln (Reaktionzeit als Verzögerung, weshalb der Sicherheitsabstand natürlich schmolz... bei 8m bleibt dann nicht mehr viel spiel) und merkte dass ich dann im selben tempo abbremste wie die frau vor mir, da der abstand gleich blieb und dann zack vollbremsung vor mir, weil ihr vordermann plözlich stand.... ich versuchte nur noch zu reagieren, reichte aber nicht mehr trotz vollbremsung...

das ganz klingt jetzt evtl nach einem langen zeitraum, der einem viel spiel zum entscheiden und sicherheitsabstand wiederherstellen gelassen hätte....in echt zeit ist das oben geschilderte aber in wenigen sekunden geschehen


Der Punkt, der mich eben nicht in Ruhe läßt ist der, das Autofahrer 1 meinte stehenbleiben zu müssen, was in dieser Situation den Verkehr gefährdet hat....
Wie gesagt, der RTW war über 350m entfernt, überrholte lediglich 2 Autos... die er auch schon fast geschaffte hatte...danach war auf seiner Spur die Strecke frei...
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Erik.Ode
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Beitrag von Erik.Ode »

Ich sehe jetzt zwei Ansatzpunkte:

1. Warte das Schreiben der Behörde ab. Wenn die Polizei vor Ort noch keine Belehrung durchgeführt hat, mußt du zunächst deinen Status abwarten. Dürfte aber eigentlich nur der eines Verursachers sein. Da geht es dann um eine Ordnungswidrigkeit, sofern keine Person verletzt wurde.
Berichte mal erneut.

2. Die Haftung für entstandene Sachschäden. Hier muß deine Versicherung eine Aussage tätigen. Wenn du damit nicht einverstanden bist, kannst es auf eine Gerichtsverhandlung ankommen lassen ( in Verbindung mit der Owi-Anzeige !).
Dann könnte ein "Urteil" z.B. 50/50 ausgehen, bzw. jeder Beteiligte bezahlt seinen eigenen Schaden. Ist jetzt aber erstmal alles spekulativ.
Wie hoch ist denn der jeweilige Sachschaden ???
Gruß Erik.Ode
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Cosmick251
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Beitrag von Cosmick251 »

Heute kam dann auch Post von der Polizei mit einer Verwarnung....

"... Sie schädigten durch außer Acht lassen der im Verkehr erfoderlichen Sorgfalt andere VK durch Auffahren auf ein vorausfahrendes Fahrzeug...."

Kostenpunkt 35 €


Der Schaden ist an meinem Auto wohl am höchsten, da es das Älteste war und durch das unglückliche Treffen der weichsten Stelle an der Front, es zum wirtschaftlichen Totalschaden. Die anderen Autos kamen mit Kratzern und leichten beulen an den Stoßstangen davon. Gut, so ne neulakierte Stoßstange kostet auch gleich ein paar hundert €
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Erik.Ode
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Beitrag von Erik.Ode »

Jetzt mußt du entscheiden, ob du mit der Verwarnung einverstanden bist oder nicht.

Aber ich behaupte mal frech; ohne Beweise hast du die Pappnase auf !
Gruß Erik.Ode
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