Erfahrung Bridgestone Driveguard Winter

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thomasillgen
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Erfahrung Bridgestone Driveguard Winter

Beitrag von thomasillgen »

Bridgestone Driveguard Winterreifentest


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Nach meiner Bewerbung als Reifentester im Rahmen einer Bridgestone Driveguard Werbeaktion, bekam ich im November 2017 endlich eine Mail, dass ich als Tester ausgewählt wurde. Der Test sollte über vier Wochen gehen und als Gegenleistung für die Reifen wurde von Bridgestone ein ausführlicher Testbericht verlangt. Warum also nicht dieses spaßige Experiment mal mitmachen. Nach einigen Mails wurden die Reifen an einen Reifendienst meiner Wahl verschickt. Nachdem meine Reifen angeliefert wurden fuhr ich einfach mal vorbei und innerhalb einer halben Stunde waren die Neuen drauf und die Alten im Kofferraum. Warum? Man weiß ja nie, ob die Bridgestone wirklich gut sind und ich die alten Reifen wieder draufmache. Aber nach den bisherigen Erfahrungen mit den Bridgestone Driveguard Reifen wird dies wohl nicht nötig sein.

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Vorweg eine Information für alle die meinen Bericht nicht lesen wollen, sich aber trotzdem für die Bridgestone Driveguard Winter interessieren: KAUFEN! – Es ist ein sehr empfehlenswerter Reifen.
Allen anderen Lesern viel Spaß beim lesen meines Berichts. Auf www.bridgestone-reifentest.de gibt es weitere interessante Berichte anderer Tester.

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Der Test kann beginnen

Als Testwagen dient mir mein treuer Golf 5, welchen ich auch seit einigen Jahren im Winter mit 18 Zoll bereift habe. Die Reifen im Test haben also die Dimension 225/40 R18, meine Erfahrungen beziehen sich damit auch nur auf diese Breite und Querschnitt.
Bridgestone bewirbt den Driveguard Reifen unteranderem mit besonderen Notlaufeigenschaften bei einer Reifenpanne, ein neuartiges Profildesign für sicheres Fahren und eine Nano-Pro-Tech Gummimischung für kurze Bremswege. Meine Erwartungen sind also entsprechend hoch.
Für diese Notlaufreifen ist zwingend ein Reifendruckkontrollsystem notwendig, damit man bei Druckverlust gewarnt wird. Also vor der ersten Probefahrt ins Auto und RDK resetten, damit das Auto weiß, dass alle Reifen normalen Luftdruck haben. Leider hat das milde Wetter den Schnee der letzten Tage verschwinden lassen, die ersten Tage werde ich also nur auf trockener Straße absolvieren können, aber ein guter Winterreifen muss auch diese Disziplin bestehen.

Die Reifen

Als erstes viel mir das Profildesign auf, es gibt dem Reifen eine gewisse Dynamik, die Profilblöcke sind symmetrisch und pfeilförmig angeordnet und gab mir den Eindruck, dass der Reifen vorwärtsdrängt und sich dabei unbedingt irgendwo reinkrallen will. Zu mindestens optisch geben sie mir bereits vor der ersten Fahrt ein gutes und sicheres Gefühl. Ob die Reifen bei Trockenheit, Schnee und Matsch auch funktionieren, werde ich hoffentlich in den nächsten Wochen testen können. An den Seitenwänden findet man die ebenfalls beworbenen „Gummikühlrippen“, welche entstehende Hitze bei einer Panne ableiten sollen, ob diese so funktioniert, kann ich natürlich nicht testen.
Ansonsten sind die Reifen halt so wie man sich Reifen vorstellt, runde schwarze Gummis.

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Fahrkomfort und Fahreigenschaften auf trockener Straße

Bis jetzt bin ich noch kein Reifen mit Notlaufeigenschaften gefahren, ich war also gespannt wie sich die verstärkte Seitenwand auf den Fahrkomfort auswirkt. Erwartungsgemäß sollte der Komfort etwas leiden, besonders bei 18Zoll und damit verbundenem niedrigen Querschnitt, aber das sollte ja Fahrern die sich für diese Reifendimensionen entscheiden klar sein.
Auf den ersten Kilometern ist genau dieses Verhalten der Reifen, wenn auch nur leicht, zu merken. Ich empfand dieses direkte Fahrgefühl aber nicht als unangenehm oder störend und nach wenigen Kilometern hatte ich mich auch schon daran gewöhnt. Durch die verstärkte Seitenwand hatte ich das Gefühl, dass sich die Seitenführungseigenschaften zum vorherigen Reifen verbessert hat. So konnte ich kein schwammiges Fahrverhalten, wie man es von manchen Reifen kennt, feststellen.
Was mich auf den ersten Kilometern sofort überraschte, man hört die Reifen kaum. Trotz oder genau wegen dem auffälligem Profildesign unterscheiden sich die Fahrgeräusche kaum zum Sommerreifen, aber stark zum alten Winterreifen. Auch auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten bleibt alles angenehm ruhig im Innenraum. Großes Lob an die Designer.
Beim Fahren merkt man deutlich was die Reifen für einen Grip auf trockener Straße entwickeln, natürlich können auch die Bridgestone Reifen nicht die Gesetze der Physik überlisten aber sie sind nahe dran.
Das Verhalten beim Bremsen und Beschleunigen ist bis jetzt wirklich wunderbar, er klebt förmlich auf der Straße und das bei derzeitigen leichten Minusgraden. Bei einer starken Bremsung merkt man deutlich den Zugewinn an Verzögerung und ab wann die Reifen an ihre Grenzen kommen und das ASB eingreifen muss, was aber bei den Reifen zukünftig weniger sein wird.
Kurven werden vom Bridgestone genauso leicht und vorbildlich gemeistert und die maximale Kurvengeschwindigkeit ist im Vergleich zu meinen alten Reifen deutlich höher. Auch hier merkt man den Grenzbereich ganz sachte auf sich zukommen, also kein unkontrolliertes plötzliches Ausbrechen.

Regen und Schnee

Nachdem ich in der ersten Woche des Bridgestone Reifentests meine Runden auf trockenen Straßen unter sonnigen Bedingungen absolvieren konnte, wurde das Wetter in der zweiten Woche geeigneter für Winterreifen. Frostige Temperaturen, Regen und Schnee gehörten in dieser Zeit zu den Umgebungsbedingungen. Ich hatte dazu noch Nachtdienst und kam am Morgen zeitweise in den Genuss die verschneiten Straßen als Erster zu benutzen.

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Fahreigenschaften auf nasser und eisiger Straße

Das Fahrverhalten auf nasser Straße empfand ich als genauso souverän wie bei trockenen Verhältnissen, kein unkontrolliertes Rutschen, bester Gripp beim Bremsen, in Kurven und jede Menge Haftung beim Beschleunigen. Wenn mir das angekündigte Regenwetter ein paar tiefe Pfützen bereitstellt, werde ich hoffentlich noch das Aquaplaningverhalten testen können.
Teilweise war der Regen auf den Landstraßen gefroren und es hatten sich eine Eisschicht gebildet. Bei diesen Bedingungen kann selbst der beste Winterreifen nicht viel ausrichten und die Haftung zum Untergrund reist unweigerlich mit durchdrehenden und rutschenden Rädern ab. Hier hilft dann nur noch eine Version mit Spikes, aber auch die Bridgestone Reifen machen das beste aus der Situation und stellen den bestmöglichsten Grip bereit.

Fahreigenschaften bei Eis und Schnee

Nach den Regentagen begann es eines Morgens zu schneien. Es bildete sich ein rutschiger Schneematsch auf den Straßen den ich unbedingt mit den Reifen ausprobieren wollte. Bei den Bedingungen ist klar, dass die sonst perfekte Verbindung zur Straße stark beeinträchtigt wird. Hauptsächlich muss sich nun das Profil des Winterreifens im Schnee festkrallen und alle Kräfte in das Medium übertragen. Nach einer anfänglichen vorsichtigen Testphase zum Ausprobieren des Fahrverhaltens, führte ich ein paar Fahrmanöver mit höherer Geschwindigkeit durch. Die Reifen zeigten erneut wie perfekt sie auf diese Bedingung abgestimmt sind. Man hat natürlich etwas Schlupf beim Anfahren und in den Kurven, aber in sehr geringen Umfang. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich trotz Schneematsch die Kontrolle über das Fahrzeug verliere. Beim leichten Bremsen merkte man eine ordentliche Verzögerung ohne dass das ABS einsetzen musste, erst bei starkem Bremseinsatz verlor der Reifen die Haftung und das ABS musste regeln, dabei überzeugte mich die weiterhin gute Seitenführung. Also super Brems-Ausweichverhalten bei Schneematsch.

Neuschnee

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Wenige Tage später hatte es nachts ca. 5cm geschneit und ich konnte den Versuch im Neuschnee wiederholen. Da der Winterdienst erstaunlicherweise sehr früh unterwegs war und die Straßen schon teilweise geräumt wurden, wollte ich auf einem abgelegenen Weg fahren, prinzipiell eine gute Idee, aber den Weg musste ich mir erstmal freischneiten. Deswegen sollte man immer eine Kettensäge dabeihaben.
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Nach dem Einsatz der Kettensäge durften wieder die Reifen zeigen was sie können und im Neuschnee machen sie richtig Spaß. Das gute Verhalten vom Schneematsch zeigte sich auch im losen Neuschnee, unaufhaltsam sorgt das exzellente Profil der Reifen für Vortrieb und Kontrolle. In den Kurven ist die Beherrschung über das Fahrzeug stets vorhanden, auch wenn man es etwas übertreibt und in den „Untersteuer- oder Driftmodus“ kommt. Bremsen und Anfahren bewältigen die Reifen auch mit gefühlten Bestwerten, da hatte ich in der Vergangenheit mit billigen Winterreifen sehr unangenehme Erfahrung gemacht.
Gerne wäre länger und öfter durch den Schnee gedriftet, aber das Wetter wird langsam wieder wärmer und der Schnee ist leider schon wieder am Schmelzen.

M+S - Morast und Schlamm ?

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Auch in der dritten Woche überzeugten die Reifen weiterhin mit perfekten Fahreigenschaften und drehten vollkommen unbeirrt ihre Runden am Fahrzeug. Die unterschiedlichen Witterungs- und Straßenbedingungen beeindrucken die Bridgestone Driveguard scheinbar überhaupt nicht und brachten mich stehts sicher an meine Ziele.

Um die Reifen weiter zu testen überlegte ich mir, was ich mit diesem perfekten Reifen noch veranstalten könnte. Sonne, Regen und Schnee hatte ich in den letzten Wochen schon. Jeder Mann ist aber naturgemäß ein kleiner verrückter Junge und wo spielen die Kinder am liebsten? Natürlich im Matsch :D
Also was wäre, wenn M+S für Morast und Schlamm stehen würde... eindeutig eine Bedingung die der Reifen können sollte ;D Nun musste ich nur noch eine geeignete Teststrecke finden.
Bei einem morgendlichen Halbmarathonlauf durch unsere Umgebung habe ich erstmal ein „Location Scouting“ betrieben und schöne schlammige Wege gefunden. Nach dem Mittagessen habe ich die Familie zu einem besonderen Ausflug motiviert und zusammen sind wir eine schöne Runde über die morastigen Wald- und schottrigen Feldwege gefahren. Abgesehen von den Eigenschaften der Reifen hatten wir eine Menge Spaß.

Fahreigenschaften im Schlamm

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Ähnlich wie im Schneematsch zeigte sich der Bridgestone auch hier von seiner besten Seite. Wir grieben uns durch tiefen Schlammlöscher und Pfützen. Die Bereifung überzeugte auf der Teststrecke mit sehr guter Seitenführung, immer ausreichend Vortrieb und erneut gute Verzögerung beim Bremsen im Schlamm, auf Schotter und keinerlei Aquaplaning in den tiefen Pfützen. Das feine, gut ausgeklügelte Profil und die weiche Gummimischung leisten hier auf losen und weichen Untergrund perfekte Arbeit.
Ich glaube die 4 Gummis haben den kleinen Ausflug abseits der festen Wege genauso genossen wie wir ??
Einzig die Wanderer und Fahrradfahrer schauten etwas ungläubig, warum jemand freiwillig sein Wagen auf solchen Wegen bewegt. Nun ja eine etwas intensivere Autowäsche wäre jetzt wahrscheinlich mal ratsam…

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Verbrauch im Testzeitraum

Natürlich gehört auch eine Bewertung des Verbrauchs zu diesem Test. Mein vorheriger Winterreifen hatte die Kraftstoffeffizienz Klasse F auf dem EU-Reifenlabel. Der Bridgestone Driveguard Winter in der Dimension 225/40 R18 erhielt die Effizienzklasse E, so wie die meisten in dieser Reifenbreite auch. Es ist also keine große Überraschung, dass ich die ca. 0,1 Liter weniger Verbrauch nicht wirklich bemerkt habe. Je nach Witterungsbedingung und eingeschalteten Verbrauchern (Licht, Sitzheizung, etc.) schwankte der Verbrauch um meinen üblichen Durchschnittsverbrauch herum. Sehr erstaunlich, wie Bridgestone etwas weniger Verbrauch mit erheblich besseren Fahreigenschaften und enormen Grip vereinen kann.

Verschleiß

Um es kurz zu machen, ich kann keinen sehen. Im Makrovergleich sieht der Reifen nach knapp 2000km aus wie neu.

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Testfazit

Der Reifen ist mir in der Testzeit echt ans Herz gewachsen, ich würde sogar sagen ich bin verliebt ?? Aber im Ernst, es ist DER BESTE REIFEN den ich bis jetzt fahren durfte. Das Fahrverhalten des Reifens würde ich als gutmütig und entspannt bezeichnen, in jeder Situation gibt er viel Feedback von der Straße zurück und vermittelt dem Fahrer so ein sicheres und kontrolliertes Fahrgefühl.
Die Top Performance auf allen Untergründen wird jeden Autofahrer sicher, leise und zuverlässig durch die kalte Jahreszeit bringen. Einzig der kleine Verlust an Komfort trübt anfänglich den Fahrspaß, jedoch erhält man dadurch einen wichtigen Zugewinn an Sicherheit. Preislich ist der Reifen im üblichen Rahmen der Premiumreifen, aber Qualität und Sicherheit kostet und wer mit 18Zoll im Winter fährt sollte lieber nicht so sehr nachrechnen ob sich das lohnt :D

Eine riesiges Dankeschön an Bridgestone und die P.U.N.K.T – PR Agentur für die Möglichkeit diese Reifen testen zu können.

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Zuletzt geändert von thomasillgen am 12.01.2018, 17:43, insgesamt 3-mal geändert.
MaGoe
Spezialist
Beiträge: 64
Registriert: 25.10.2016, 14:21

Re: Erfahrung Bridgestone Driveguard Winter

Beitrag von MaGoe »

Ich finde die Fotos sind supa :)
Alex93
Mitglied
Beiträge: 1
Registriert: 13.01.2018, 21:49

Re: Erfahrung Bridgestone Driveguard Winter

Beitrag von Alex93 »

Hallo liebe Community,
Hallo Thomas,

auch ich hatte das Vergnügen den Reifen testen zu dürfen - aber leider sind meine Fotos nicht so toll geworden wie deine! :wink: Ich möchte keinen neuen Thread eröffnen, daher poste ich meine Erfahrungen mit dem DriveGuard auch hier.

Als ich mein Auto als Jahreswagen gekauft habe, waren standardmäßig Ganzjahresreifen montiert. In der Hoffnung, dass es gar nicht so schlimm sein könne, habe ich mich durch den ersten Winter gequält. Um es kurz auszudrücken: Das war keine gute Idee. Nach langer Recherche im Internet, was denn nun mein nächster Reifen sein soll, war ich etwas über die hohen Preise für Winterreifen schockiert. Auf der Bridgestone-Homepage wurde aber nach Reifentestern für den neuen Bridgestone DriveGuard Winter gesucht. Nach einer kurzen Bewerbung und ein paar Wochen Wartezeit kam dann tatsächlich die „Gewinner-E-Mail“. Daher möchte ich euch ein wenig über die vergangen vier Wochen mit dem DriveGuard Winter erzählen.
Montage und Werkstattbesuch
Der DriveGuard Winter ist ein Reifen mit Notlaufeigenschaften. Während der Montage hat der KFZ-Mechaniker jedoch gemeint, dass der Reifen bei einer Panne trotzdem herabrutschen könnte, da meine Felge dafür ungeeignet ist. Ich dachte mir nur „Naja, was soll’s“. Im Endeffekt war das die richtige Entscheidung. Der Reifen hat mich nämlich überzeugt.
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Abbildung 1: Reifen kurz nach der Montage
Erster Eindruck
Wie so oft im Leben ist es der erste Eindruck, der den größten Beitrag zur Meinungsbildung trägt. Und diesen bildet man sich meist recht schnell. Und dieser erste Eindruck lässt sich einfach zusammenfassen: ich bin überrascht! Es ist ein Winterreifen, der sich nicht anfühlt wie ein Winterreifen. Zum einen ist das Abrollgeräusch des Reifens recht leise. Meinen Beifahrer aus der Fahrgemeinschaft freut es – die Gespräche laufen nun entspannter und man versteht sich besser. Auch das Radio wird nicht mehr so laut aufgedreht und die Kinder schlafen total entspannt während der Fahrt ein.
Fahreigenschaften bei Regen
Zum anderen überraschen die Fahreigenschaften bei nasser Fahrbahn. Die Zeiten schlechter Haftung von Winterreifen bei Nässe sind vorbei! In Situationen in denen der Ganzjahresreifen zuvor schwächelte, bleibt der DriveGuard Winter völlig unbeeindruckt.
Profiltiefe
Die Profiltiefe bei einem neuen Reifen liegt mit 8 mm im Mittelfeld, was aber nicht viel über die tatsächliche Lebensdauer aussagt. Für mich als Vielfahrer ist das ein entscheidendes Kriterium.
Komfort
Vorne weg aber erst einmal etwas, das mich ein wenig gestört hat. Das Einzige, was bisher negativ auffällt, ist der etwas verringerte Fahrkomfort. Als Pendler, der täglich mindestens 1,5 h im Auto verbringt, ist das ein wichtiger Aspekt, den man nicht außer Acht lassen sollte. Das Auto fühlt sich etwas härter an, jede Unebenheit auf der leidgeplagten Autobahn A3 kommt einem nun etwas tiefer und härter vor als vorher. Das liegt vermutlich an den verstärkten Flanken, die die Notlaufeigenschaft ermöglichen. Wenn das der Fall ist, nimmt man diesen kleinen Makel gerne in Kauf und genießt die Sicherheit, auch bei einer Panne weiterfahren zu können.
Schnee + Eis
Die zweite Woche mit den DriveGuard Winter begann mit einigem Neuschnee gefolgt von Tauwetter mit anschließendem Frost. Die perfekte Kombination, um Glatteis auf den Straßen zu erzeugen. So… Nun hat es die Woche geschneit… Mal wieder war in der Früh noch nicht geräumt… Es schien also ein schöner Tag zu werden, um die Reifen auf Herz und Nieren testen zu können.
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Abbildung 3: Der erste Schnee im bayrischen Wald Dezember 2017
Die erste Herausforderung für die Reifen bestand daraus rückwärts und gleichzeitig bergauf auszuparken. Bereits hier habe ich an so manchen Tagen schon Probleme mit den Ganzjahresreifen gehabt – nicht so mit dem DriveGuard Winter. Souverän schob er das Auto rückwärts den Berg hoch. Auch das bergab Bremsen war trotz ganz kurzem Blockieren der Reifen kein Problem. Das Auto kam am Ende der Kreuzung sicher zum Stehen. Bei einem kleinen Ausflug mit den Kindern zum Schlitten fahren, zeigte der Reifen was er wirklich draufhat.
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Abbildung 4: Der Schlitten hatte nicht annähernd so viel Grip wie der DriveGuard
Trotz verschneiter und verwinkelter Straßen liefert er immer präzise Feedback, behielt ausreichend Bodenhaftung und schleuderte den Schnee nach hinten weit über das Fahrzeug hinauf. Das gerillte, dynamisch und fast aggressiv wirkende Profil trägt dazu sicherlich bei. Selbst das rückwärts-seitwärts einparken gelang mir ohne viel rangieren zu müssen. Mein Auto rutschte nicht und die Reifen sind nicht durchgedreht – was bei meinem Vordermann etwas anders ausgesehen hat. Der kleine Ausflug war super; die Kinder hatten ihren Spaß und wir sind sicher den Berg hoch und wieder heruntergekommen.
Verbrauch
Mittlerweile habe ich genug Kilometer gesammelt, um auch eine Aussage über den Spritverbrauch machen zu können. Da ich die meiste Zeit auf der Autobahn verbringe und die restliche Zeit entweder in der Stadt oder auf bergigen Straßen unterwegs bin, sind die vom Hersteller angegebenen 3,8 l/(100 km) sowieso nicht erreichbar. Mit den spritsparenden Sommerreifen kann ich durchschnittlich jedoch einen Verbrauch von 4,4 l/(100 km) erreichen. Diesen Wert erreicht der DriveGuard Winter aber leider nicht annähernd. Dieser liegt einen ganzen Liter darüber, nämlich bei 5,4 Litern auf 100 km. Man muss aber auch beachten, dass es im Winter viel kälter ist und der Schlupf bedingt durch den Schnee und häufigen Regen auch mit den Sommerreifen höher wäre. Vergleicht man den Wert vom DriveGuard mit den vorher montierten Ganzjahresreifen sind es dann doch 0,2 l/(100 km), die man sich einspart. Für mich als Vielfahrer durchaus wichtig.
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Abbildung 5: Durchschnittlicher Verbrauch nach knapp 1500 km
Lebensdauer
Die 2.000 nach vier Wochen gefahrenen Kilometer entsprechen zwar etwa 5 % einer Erdumrundung, sind aber zu wenig um eine Aussage über die Reifenlebensdauer zu machen. Der DriveGuard zeigt sich absolut unbeeindruckt. Mit einem einfachen Messschieber ist kein Abrieb festzustellen.
Fazit
Der Reifen bietet viele Vorteile und nur wenig Kritikpunkte. Personen, die weniger unterwegs sind und sich hauptsächlich in städtischen Gebieten aufhalten, würde ich nicht zu dem Reifen raten. Für diesen Einsatzzweck ist der DriveGuard Winter nicht gemacht. Da würde ein billigerer Reifen ausreichen – vielleicht sogar ein Ganzjahresreifen. Jedoch für Vielfahrer in Gegenden mit starkem Schneefall, wie z.B. bei mir im Bayerischen Wald, die täglich sicher unterwegs sein wollen oder müssen, ist der DriveGuard Winter genau die richtige Entscheidung.
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Abbildung 6: Ein kleiner Schneesturm hat meine Motorhaube während der Fahrt einfrieren lassen – Der Reifen war unbeeindruckt.
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